Aggua in Troisdorf

Sauna Testbericht

Aussenansicht des Aggua

Viele schöne, große Sauna- und Freizeitbäder werden oftmals von privaten Firmen betrieben. Aber kann auch ein städtisches Freizeitbad ausreichend Sauna- und Badespaß bieten? Dies soll am Beispiel des "Aggua" in Troisdorf, auf der rechten Rheinseite zwischen Köln und Bonn gelegen, getestet werden. Meine Erfahrungen habe ich im folgenden Bericht zusammengefasst:
Anfahrt: Das "Aggua" erreicht man über die BAB 59 Bonn-Köln, wechselt am Autobahndreieck Sankt Augustin auf die BAB 560 Richtung Hennef, verlässt diese an der ersten Ausfahrt "Sankt Augustin". Dort biegt man rechts ab auf die B56 Richtung Much, fährt bis zur Ausfahrt Troisdorf und unterquert nach der Ausfahrt die B56 Richtung Troisdorf. Nach Überquerung der Aggerbrücke ist das Aggua schon ausgeschildert. Alternativ ist die Anfahrt auch über die BAB 3 Köln-Frankfurt möglich. Hier nimmt man die Ausfahrt Lohmar und fährt auf die B56 Richtung Sankt Augustin. An der Ausfahrt Troisdorf biegt man diesmal rechts ab, dann geht es weiter wie oben beschrieben. Vor dem Aggua gibt es zahlreiche Stellplätze auf zwei Parkplätzen, sogar einen eigenen, kleinen Parkplatz für Behinderte. Zum Eingang führt eine Rampe hinauf und eine Drehtür gewährt Zugang zum Foyer. Wer nur die Sauna besuchen will, kann einen separaten Eingang ca. 100 m links am Gebäude entlang, benutzen. Dort ermöglicht ein Kassenautomat den Zugang. An der Kasse und am Kassenautomat erhält jeder Besucher einen Chip-Coin, der gleichzeitig Zutrittsberechtigung und Zahlungsmittel ist. Benutzt man den Nebeneingang, gelangt man direkt in die Sammelumkleide. Für das Deponieren der Kleidung stehen ausreichend Schränke in zwei unterschiedlichen Größen zur Verfügung. Obwohl es keine Geschlechtertrennung in den Umkleiden gibt, stehen einige entsprechende Kabinen zum An- und Auskleiden zur Verfügung. Zwei Türen weiter (eine Beschriftung wäre hilfreich!) steht man direkt im Saunabereich.

Saunameister beim aufguss

Ich deponiere meine Tasche in einem speziell dafür abgetrennten Bereich und suche zunächst die Duschen im Badbereich auf. Zwar gibt es auch im Saunabereich Duschen, aber dort ist die Verwendung von Seife und Duschgel nicht gestattet, diese dienen lediglich der "Zwischenreinigung" nach dem Saunagang. Duschen und Toiletten sind nach Geschlechtern getrennt. Hier stehen jeweils drei Duschen zur Verfügung. Als großzügig kann man die vorgefundenen Kabinen jedoch nicht bezeichnen und die Armaturen waren gewöhnungsbedürftig. Eine (für mich angenehme) Temperatur ließ sich nur schwierig einstellen. Meistens gab es nur "heiß" oder "kalt". Unter den angebotenen Saunen entscheide ich mich für den ersten Saunagang für die Biosauna , die mit 50°C und 50% Luftfeuchte sanftes Schwitzen verspricht und mit verschiedenfarbigen Leuchten den Stoffwechsel anregen soll. Dem Besucher stehen insgesamt sechs verschiedene Sauna- und Dampfbäder (jeweils drei außen und innen) zur Verfügung. Mit Temperaturen zwischen 50° und 95° dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. In der finnischen Sauna und in der Pfahlhaussauna finden regelmäßige Aufgüsse statt. In der Dampfsauna werden Öl, Salz und Honig zur Hautpflege gereicht. Im FKK-Außenbereich der Anlage kann man nach dem Saunagang Luft schnappen oder sich auf den Sitzgruppen (mit Sonnenschirm) und Sonnenliegen bei entsprechenden Temperaturen nieder lassen. Für einen Spaziergang ist der Außenbereich aber schlichtweg zu klein. Zudem hätte man bei der Gestaltung noch ein wenig kreativer sein dürfen. Das Auge möchte ja auch was zum Sehen haben. Von der Veranda der Pfahlhaussauna hat man einen schönen Ausblick auf den Freibadbereich des Aggua. Im Sommer stehen dem Besucher ein großes Nichtschwimmerbecken, ein Sportbecken und ein Sprungturm zur Verfügung. Eine riesige Liegewiese und diverse Spiel- und Sportmöglichkeiten machen das Aggua auch im Sommer zu einem lohnenswerten Ziel. Durch entsprechende Verkleidungen ist der FKK-Außenbereich von der Liegewiese nicht einsehbar.

Kaminsauna im Aggua

Nach dem Saunagang ist die Abkühlung wichtig. Im Innenbereich stehen dazu diverse Kaltduschen und ein Tauchbecken zur Verfügung. Wer's noch kälter mag, nimmt das Eis aus dem Eisbereiter. Vom Tauchbecken aus kann man direkt in ein Warmwasserbecken wechseln. Die Temperatur war mit 30°C angegeben, für einen längeren Aufenthalt, war mir die Temperatur zu niedrig. Sprudeldüsen sucht man leider vergebens. In der kühleren Jahreszeit können sich harte Naturen auch im unbeheizten Erfrischungsbecken draußen abkühlen, das man auch durch eine Schleuse von innen erreichen kann. Zwei Massagedüsen lockern die gewünschten Muskelpartien. Zwischen den Saunagängen dürfen die Ruhepausen nicht fehlen. Hierzu stehen zwei Ruheräume und ein Schlafraum zur Verfügung. Die stabilen Liegen und Betten sind genauso bequem, wie sie aussehen. Im Ruheraum im Erdgeschoß blickt man jedoch von der Liege direkt in die Deckenbeleuchtung. Die vorhandenen Deckenfluter waren bei meinem Besuch jedoch ausgeschaltet. Neben dem Saunabistro hat man zudem eine Ruheecke eingerichtet. Ein offener Kamin spendet behagliche Wärme und auf beheizten Wärmebänken lässt es sich auch gut aushalten. Nach zwei Saunagängen stand mir der Sinn nach einer kleinen Stärkung. Ein freier Tisch im Saunabistro war schnell gefunden. Auf der Karte findet man kleinere Speisen, diverse Salate, aber auch einen opulenten Grillteller für den großen Hunger. Meine Wahl fiel auf eine Ofenkartoffel mit Zwiebeln, frischen Champignons und Salatbeilage. Die Ofenkartoffel war sehr schmackhaft zubereitet und die Portion mehr als ausreichend. Die Bezahlung im Saunabistro ist mit Bargeld oder mit dem Chip-Coin möglich.

Aggua

Natürlich habe ich auch den textilen Freizeitbadbereich in Augenschein genommen. In einem 25 m-Sportbecken kann man seine Bahnen ziehen. Darüber hinaus gibt es diverse Spaßbecken mit Grotten, Rutschen und ein Strömungskanal mit Verbindung nach draußen. Ein Highlight ist sicherlich die "Black Hole" -Wasserrutsche, eine 80m lange, schwarze Röhre, die mit Licht- und Soundeffekten ausgestattet ist. Natürlich darf auch ein Kinderbecken für die kleinsten Besucher nicht fehlen. Solarien sorgen für Bräune auch in der kalten Jahreszeit. Für den kleinen oder großen Hunger bietet sich ein Besuch im Bistro an. In der warmen Jahreszeit kann man den Freibadbereich des „Aggua“ nutzen. Hier findet der Besucher ein umfangreiches Angebot in und neben dem Wasser: Schwimmerbecken (50m), Nichtschwimmerbecken, Springerbecken (Sprungtürme 1m, 3m, 5m & 7,50m), Plantschbecken, 80m-Wasserrutsche, diverse Sport- und Freizeitflächen, Kinderspielplatz, Kiosk mit Sitzmöglichkeiten, Tischtennis, Fußballtore. Aufgrund der weitläufigen Rasenflächen findet man auch bei starkem Besucherandrang immer ein ruhiges Plätzchen.

Fazit: Die Stadt Troisdorf macht es mit dem Aggua vor: nicht immer ist ein privater Investor notwendig, um ein attraktives Freizeitbad zu errichten und zu betreiben. Der moderne Saunabereich hat alles, um dem Besucher einen angenehmen Aufenthalt zu bescheren. Lediglich der Saunagarten ist etwas zu klein geraten. Die wenigen vorhandenen Liegen dürften an warmen Tagen schnell belegt sein. Aber dafür gibt es ja dann das großzügige Freibad. Vielleicht könnte man noch einen Teil des Geländes für textilfreies Sonnen abzweigen. Dass das Konzept des "Aggua" aufgeht, beweisen die über 444.000 Besucher im Jahr 2005, die durch Mitternachtssauna in den Sommermonaten, Aqua-Kino, Schwimmkurse und Aqua-Fitness ein breites Angebot vorfinden. Das Freizeitbad auf der rechten Rheinseite zwischen Bonn und Köln ist nicht nur für Saunafreunde auf jeden Fall einen Besuch wert. Das "Aggua" ist eine barrierefreie Einrichtung. Die Nutzung ist auch von beeinträchtigten Badegästen uneingeschränkt möglich.

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Das Aggua wurde am
besucht.
Fotos mit freundlicher Genehmigung des Aggua