Sauna Aufguss

Ein Hauch von Glut

Frau beim Sauna Aufguss

Wer hierzulande der Auffassung ist, dass ein Saunagang ohne einen Saunaaufguss kein richtiger Saunagang ist, der steht mit dieser Meinung zumindest bei eingefleischten "Saunariern" nicht allein da, bildet dieser doch für viele den Höhepunkt des Saunabades. Wer solch einen Aufguss genießen möchte, der sollte einige Regeln befolgen um eine optimale Wirkung zu erzielen, denn bei Saunabadenden ist der Aufguss etwas für Kenner und die richtige Ausführung durchaus eine kleine Kunst für sich. Während in privaten Saunen natürlich selbst zum Aufgusskübel gegriffen werden darf, ist dies in öffentlichen Saunen nicht gestattet, in manchen Saunen wegen Brandgefahr sogar verboten.

Und da jeder richtigen Zeremonie auch ein Meister beiwohnt, wird die Anwendung in öffentlichen Saunen von einem Saunameister durchgeführt. Es gibt natürlich je nach Land und Kultur eine Vielzahl von Aufgüssen, so wird zum Beispiel in manchen Regionen Finnlands auch mit Bier oder hochprozentigem Alkohol aufgegossen. Bei uns haben sich bei den Saunadüften bzw. Sauna-Aufgussmitteln vor allem wohltuende ätherische Öle durchgesetzt, denen eine je nach Art, anregende oder beruhigende Wirkung auf den Organismus nachgesagt wird. Zu den häufigsten Ölen zählen dabei Eukalyptus, Latschenkiefer, Zitrone, Melisse oder auch Orange. Eine Besonderheit sind Mentholkristalle die man direkt auf die heißen Saunasteine geben kann, oder verdünnt mit Wasser im Kübel auf die Steine gießen kann. So unterschiedlich die Auswahl der Zusätze ist, der Ablauf des Aufgusses folgt meist dem gleichen Schema. Der Saunameister lässt zu Beginn der Anwendung zunächst ein wenig frische Luft in den Saunaraum strömen, in dem die Saunabadenden am besten bereits einige Minuten "vorgeschwitzt" haben.

Daraufhin kommt das für den Aufguss wichtigste Utensil ins Spiel, der Saunakübel, indem sich je nach Aufgussart, ein Gemisch aus Wasser und den erwähnten ätherischen Ölen befindet. Aus diesem wird nun mit einer Holzkelle oder auch Löylykelle genannt, portionsweise aromatisiertes Wasser auf die heißen Lavasteine des Saunaofens gegeben. Der hierbei entstehende Gluthauch (finnisch: "Löyly") wird nun vom Saunameister mit einem sogenannten Wacheltuch durch rotierende oder auch fächernde Bewegungen gleichmäßig im Raum verteilt. Durch diese Bewegung kann sich der Wasserdampf rasch ausbreiten und auf die Hautoberfläche gelangen, wo es zu einem Luftaustausch mit der isolierenden Luftschicht kommt, welches zu einer Verstärkung des Hitzeempfindens führt. Dieses abwechselnde Aufgießen und Verwirbeln wird meistens dreimal wiederholt, danach ist die Zeremonie beendet. Den Saunabadenden wird abschließend empfohlen noch einige Minuten nachzuschwitzen.

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