Frisch gestochene Tattoos in der Sauna

Der Körperkult in Form von Tattoos ist aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr weg zu denken. In der Vergangenheit, oft noch einem schlechten Ruf unterlegen, ziert der Körperschmuck Menschen jeglicher Gesellschaftsschicht. Mittlerweile ist ungefähr jeder fünfte Deutsche tätowiert. Und wo kann man besser sein neues Tattoo präsentieren als im Saunabereich. Doch gerade frisch gestochene Tattoos sind Hautverletzungen, welche eine potenzielle Infektionsgefahr darstellen. Beim Stechvorgang werden mittels tausender kleiner Nadelstiche (ca. 3.000 Stiche/Min.) Farbpigmente auf die Haut eingebracht. Diese Farbpigmente werden vom Körper als Fremdsubstanzen wahrgenommen und versucht abzuwehren. Der Körper reagiert mit Entzündungsreaktionen. Durch die Verletzungen der Haut können Keime und Bakterien in die Haut eindringen und schwere Entzündung hervorrufen. Aber auch die Tinte des frisch gestochenen Tattoos kann beim frühzeitigen Saunabesuch verblassen oder teilweise noch ausgespült werden. Daher ist von einem Saunabesuch in den ersten vier Wochen abzuraten. Der Heilungsprozess muss vollkommen abgeschlossen sein. Dasselbige gilt aber auch für den Schwimmbadbesuch und das Schwimmen allgemein. Hält man sich nicht an diese Regel und stört somit den Heilungsprozess kann es zu Narbenbildungen kommen. Spezielle Pflegetipps, Salben und Hygienevorschriften erfährt man aber auch bei jedem professionellen Tätowierer oder einem Dermatologen. Natürlich heilen kleine filigrane Tattoos schneller aus als bunte großflächige Bildmotive. Generell gilt darauf zu achten, dass die Haut nicht austrocknet und vor UV-Strahlung in den ersten Wochen geschützt wird. Tattoos beeinflussen die Schweißproduktion der Haut. Forscher fanden heraus, dass tätowierte Haut nur halb so viel Schweiß produziert wie natürliche Haut. Dafür weist der Schweiß von tätowierten Menschen eine doppelt so hohe Natriumkonzentration auf. Durch die unzähligen Nadelstiche werden die in der Lederhaut befindlichen Schweißdrüsen geschädigt. Die erhöhte Natriumkonzentration ist wahrschlich auf die Farbpigmente zurückzuführen. Leider wird auch in Deutschland bis heute keine ausreichende Qualitätskontrolle der verwendeten Farben durchgeführt. Es werden nach wie vor noch Pigmente aus der Industrie und verbotene Konservierungsstoffe verwendet.

Autor Marco Hortz


zurück zur Artikelübersicht